Montag, 4. Oktober 2010

Der Raubüberfall...

der nur ein normaler Taschendiebstahl war. Ich fand aber, dass Raubüberfall sich deutlich spannender anhoert ;)

Bellville(sehr unsichere Gegend!!!), 25.09.10 um 12:54 Ortszeit.

Ich sitze in einem Minibus Taxi von Durbanville nach Bellville.
So sehen Minibus Taxis aus:

















Der Minibus ist fuer 15 Personen konzipiert, wir sitzen mit 21 Leuten drin.
Ich habe meine Wertsachen in der Hand, da ich so auf sie aufpassen kann und ich sowieso keinen Milimeter Platz habe um sie in meine Taschen zu quetschen.

Nicht das ihr mich falsch versteht, ich liebe es Minibus zu fahren.
Es gibt keine Fahrplaene, keine bestimmten Fahrpreise, keine Fahrkarten.
Wenn ein Bus vorbei kommt haelt man ihn an und fragt wo er hin faerht. Wenn die Richtung stimmt steigt man ein. Man fragt die Person nebensich was sie gezahlt hat, z.B. 7 Rand, und gibt dann meinetwegen einen 20 Rand schein nach vorne und sagt "one", also fuer eine Person. Die Leute geben das gald von Hand zu Hand nach vorne, vielleicht verechnet irgendjemand auch einfach deinen Schein mit seinem Geld aber du kannst dir sicher sein, dass du dein passendes Rueckgeld bekommst. Vorne sitzt irgendein Passagier und sammelt das Geld und gibt Wechselgeld. Das gibt er dann dem Fahrer.
Alles beruht auf Vertrauen, und es funktioniert.
Das absolute Gegenteil zu Deutschland!

Aber zurueck zum Diebstahl.
Ein weisser Man steigt ein, er blutet an der Hand und sieht ziemlich mitgenommen aus.
Er steigt mit mir zusammen aus und spricht mich an, fragt ob ich auch Amerikaner sei, denn er muesse zum amerikanischen Konsulat. Er sagte er sei mit seiner Frau hier in Urlaub und wurde ausgeraubt, haette nichts mehr und muesse 90 Rand (ca. 9 Euro) zusammenbekommen, um zum Konsulat zu fahren.
Ich bin leider zumindest teilweise von seiner Geschichte ueberzeugt, da er perfektes amerikanisches Englisch spricht, mit mir der einzige Weisse unter ca. 1500 Farbigen in sichtweite war und ich mir nicht vorstellen kann, dass es sich lohnt so eine Story fuer 9 Euro zu erfinden.
Er sagt, er habe schon viele um Hilfe gebeten, doch weisse "Bettler" werden nicht ernst genommen und sobald er sagt, er sei Amerikaner, ist er sowieso ganz unten durch.
Wir gehen dann zusammen in einen kleinen Laden und fragen die Angestellte nach Stift und Papier.
Im Laden ist es eng und wir werden von ueberall mistrauisch beaeugt.
Er schreibt mir seinen "Namen" und seine "Email Adresse" auf und fragt mich nach meiner Handynummer.
In dem Moment stecke ich achtlos mein Portemonai in die Tasche und schaue meine Nummer im Handy nach.
Kurz darauf kommen vier Maenner in einer Schlange in den Laden, der Erste schubst mich an und ich verkneif mir einen angenervten Kommentar.
Als ich kurz darauf gucken will, ob ich 90 Rand haette, stelle ich das Fehlen meines Portemonais fest.
Der "Amerikaner" regt sich massiv auf, flucht auf Suedafrika und meint er haette lieber im schoenen Californien bleiben sollen.
Seltsamer weise hilft der "Amerikaner" mir noch freundlich, weist mich darauf hin, dass ich doch angeschubst wurde, und dass es dabei haette passiert sein koennen. Auch sag er mir wo er Polizei gesehen hat und raet mir, so schnell wie moeglich meine Kreditkarte sperren zu lassen.

Die Email Adresse existiert zumindest nicht. Also der wollte mich schon abziehen, ob er aber nun Teil der Gruppe war und das alles durchgeplant war weiss ich nicht.
Viel haben die sowieso nicht bekommen. 16 Euro vielleicht und sonst nix. Hatte auch Handy und Kamera dabei aber das haben sie nicht bekommen.

Ansonsten war das schon ne recht professionelle Atkion, denn ich war echt total abgelenkt durch die Story und hab nix mitbekommen. Daumen rauf also fuer die Professionalitaet der Kriminalitaet in Bellville! :D

Gruesse Ruben

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